Bedeutung der Lesekompetenz

Problematik „Lesekompetenz in Deutschland“

In Deutschland gibt es 7,5 Millionen Erwachsene, die Mühe haben einen längeren zusammenhängenden Text zu verstehen. Mit fatalen Folgen: Lesen ist eine Schlüsselkompetenz. Sie ist eine Grundvorsetzung, um Zugang zu Bildung innerhalb unserer Wissensgesellschaft zu erlangen. Sie ist entscheidend für den Erfolg in der Schule, den Zugang zum Arbeitsmarkt wie auch an der aktiven Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben.

 

Laut der IGLU-Studie 2016 verfügt fast ein Fünftel der Schüler der vierten Grundschulklassen nicht über ein ausreichendes Leistungsniveau bezüglich des Lesens. Die Lesekompetenz von Kindern und insbesondere Jungen hat in den letzten Jahren abgenommen. Jungen lesen schlechter als Mädchen, weil sie laut Studie viel weniger lesen. Der Unterschied ist ziemlich ausgeprägt und auch in über viele EU-Ländern hinweg stabil.

 

Innerhalb der deutschen Grundschulen wird insgesamt wenig gelesen. Ein Lesebuch der 3. Klasse hat etwa 30.000 Wörter was einem Taschenbuch von ca. 130 Seiten entspricht. Alle Schulbücher der Grundschule zusammen enthalten ca. 140.000 Wörter was etwas einem 500seitigen Roman entspricht. Im internationalen Vergleich erhalten die Schüler der Länder, die als Lesetest-Spitzenreiter abschnitten, mehr als Leseunterricht.

 

Es gibt auch unter den deutschen Grundschülern welche mit gutem und sehr gutem Lesefertigkeiten. Vermutlich konsumieren guten Leser außerhalb der Schule zusätzliche Lektüren. Dabei haben mehrere Studien festgestellt, dass das Leseniveau von Grundschulkindern stark vom Elternhaus abhängt. Je mehr Bücher eine Familie zu Hause hat, umso leichter fällt den Kindern das Lesen.

 

Die Bildungsforscher der IGLU-Studie zu der Einschätzung, dass sowohl die Schulen als auch die Eltern mehr tun können, um den Kindern den Lese-Lernprozess zu erleichtern.

 

             "Viele Kinder lesen nicht gut,

              weil sie keine Bücher lesen.

                  Sie lesen keine Bücher,

          weil sie nicht gut lesen können."

 

               (Bamberger. R., Venecek (1984). Lesen -     

                Verstehen – Lernen – Schreiben)